Maria Mirbach
(1847-1937)
von Ansgar Sebastian Klein
Maria Mirbach wurde am 31. Mai 1847 als jüngstes Kind der Eheleute August Mirbach und Sybilla Bechern in Königswinter geboren.
August Mirbach war 1808 geboren und 1841 Bürgermeister von Königswinter geworden. Am 16. April 1844 heiratete er Sybilla Bechern. Das Paar hatte zwei Töchter: Maria (geboren 1847) und Margaretha (geboren 1852, gestorben 1898). Seine Amtsgeschäfte führte Mirbach in dem von ihm erbauten Haus Hauptstraße 473. In seiner Amtszeit förderte er die Wirtschaft und etablierte Königswinter als Tourismusstadt. Die wichtigen Infrastrukturmaßnahmen seiner Zeit waren der Bau der Gasanstalt und der Wasserleitung, aber auch die Bildung einer Feuerwehr. Bedeutsam war der Ausbau des Wege, um die Stadt und das Siebengebirge zu erschließen, insbesondere die präsentative Rheinallee, und den Ausbau der Werft, die Ausflugsboote konstruierte. Gekrönt wurden seine Bestrebungen mit der Verleihung der Stadtrechte an Königswinter 1889. Bis 1890 blieb Mirbach Bürgermeister. Bei seinem Abschied ernannte der Rat ihn zum Ehrenbürger der Stadt. Er starb am 15. März 1891.
Maria Mirbach erhielt als Tochter des Bürgermeisters eine gute Ausbildung. Sie selbst arbeitete als Sprach- und Klavierlehrerin.
1878 bis 1880 übernahm sie zusammen mit ihrer Schwester Margarethe vertretungsweise die Leitung der Höheren Mädchenschule von Königswinter.
Sie war historisch interessiert. Als Bürgermeistertochter lernte sie die Geschichte und Geschichten der Stadt sicherlich durch Erzählungen in der Familie kennen, konnte aber auch ihre Kontakte in der Königswinterer Gesellschaft und die Akten der Stadtverwaltung für ihre Forschungen nutzen. Als Ergebnis erschien – anonym – 1891 bei der Druckerei A. Tillewein ihre Stadtgeschichte „Königswinter sonst und jetzt“. Nach der Gründung des Heimatvereins Königswinter 1926 nahm sie an der Arbeit teil und lieferte historische Texte, die im „Echo des Siebengebirges“ erschienen, z.B. in zwei Teilen am 31. Mai und am 3. Juni 1927 „Aus der Chronik der höheren Mädchenschule in Königswinter“.
Unter dem Pseudonym Marianne Meister veröffentlichte sie Feuilletons, Novellen und Übersetzungen, so 1892 erschien „Ein Raubzug der Franzosen am Rhein.“
Ihre Schwester Margarete schrieb ebenfalls unter verschiedenen Pseudonymen Poesien und Novellen. Sie übersetzte auch aus dem Französischen.
Maria Mirbach blieb unverheiratet und starb im Januar 1937 im St. Josephs-Hospital ihrer Geburts- und Heimatstadt Königswinter.
August Mirbach